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Lösungen für schwierige Stuten


Wenn Stuten Verhaltensprobleme und/oder unerwünschtes Verhalten zeigen, wird oft die Rosse als Ursache verdächtigt. Am häufigsten wird in Zusammenhang mit der Rosse genannt:

- Ausgeprägtes Rossen während der Arbeit

- Mangelnde Konzentration

- Unkooperatives Verhalten

- Festhalten im Rücken/Verspannungen

- Leichte Kolikerscheinungen

- In gemischten Herden: Verletzungen und Rückenverspannungen durch häufiges Aufspringen von Wallachen.

Manchmal liegen jedoch andere Ursachen zugrunde, wie beispielsweise Ovartumoren, Infektionen der Blase, Vaginitis, Pneumovagina (Luftziehen) oder Infektionen der Gebärmutter.

Diese Erkrankungen sollten zunächst durch eine tierärztliche Untersuchung ausgeschlossen werden, bevor über Maßnahmen zur Unterdrückung des Zyklus nachgedacht wird.

Wenn keine Erkrankung vorliegt, können verschiedene Möglichkeiten, die Rosse zu unterdrücken, in Betracht gezogen werden:

1.   Altrenogest

Unter dem Namen Regumate ist ein synthetisches Analog des in der Zwischenrosse ausgeschütteten Hormons Progesteron erhältlich. Die Vorteile: wirkt sicher nach 4-5 Tagen, darf im FN-Turniersport eingesetzt werden, kann vom Besitzer selbst verabreicht werden und langjährige Erfahrung zeigt, dass das Präparat bei gesunden Stuten sicher ist. Die Nachteile sind der hohe Preis, Wirkung nur solange das Präparat verabreicht wird,   Vorsicht bei der Anwendung nötig (der Wirkstoff kann über die Haut aufgenommen werden; am besten mit Handschuhen verwenden) und bestehende Gebärmutterentzündungen können unter der Anwendung verschlimmert werden.

2.   Deslorelin

Deslorelin wirkt analog zu GnRH (Gonadotropin Releasing Hormon), welches die Ausschüttung der Hormone des gesamten Fortpflanzungszyklus reguliert. Durch das Einsetzen eines Implantates, welches kontiniuerlich Deslorelin abgibt, wird die körpereigene GnRH-Produktion reduziert und die Zyklusaktivität gestoppt. Dieses Prinzip wird auch bei anderen Tierarten angewendet („Kastrationschip“ für Rüden). Das Implantat kann wiederholt angewendet werden, die Wirkung hält 3- 12 Monate an. 

3.   Oxytozin

Oxytozin, ein Hormon das während der Geburt für Kontraktionen der Gebärmutter sorgt und den Milchfluss der säugenden Stute steuert, unterdrückt bei der nicht tragenden Stute den Abbau des Gelbkörpers und verlängert so die Zwischenrosse.

Es wird entweder 7 und 14 Tage nach dem Eisprung verabreicht oder über 29 Tage täglich. Wirkungsdauer: ca 3 Monate

4.   Glaskugel/Kunststoffball:

Das Einsetzen einer Glasmurmel in die Gebärmutter unterdrückt ebenfalls den Abbau des Gelbkörpers, allerdings ist die Erfolgsrate niedriger als bei anderen Verfahren. Deutlich bessere Erfolge können durch die Verwendung eines Kunststoffballs, der leichter als eine Glasmurmel ist, erreicht werden. Es werden keine körperfremden Hormone zugeführt, allerdings muss der Kunststoffball wieder entfernt werden. Wirkungsdauer: ca 3 Monate

 5.   Pflanzenöl

Eine Verlängerung der Zwischenrosse kann auch durch das Einbringen einer kleinen Menge spezieller Pflanzenöle in die Gebärmutter erreicht werden. Es wird mit der Zeit abgebaut und muss nicht, wie Kugel oder Ball, wieder entfernt werden. Wirkungsdauer: ca 3 Monate 

6.   GnRH Vakzine

Durch die Impfung werden Antikörper gegen GnRH gebildet. Dadurch kommt der Zyklus zum Erliegen und die Rosse bleibt aus. Ca. 4 Wochen nach der zweiten Impfung zeigen 90% der behandelten Stute während der gesamten Saison keine Rosse mehr.

 

Als dauerhafte Lösung kann im Einzelfall auch die Entfernung der Eierstöcke durch einen chirurgischen Eingriff (Ovariektomie) kann im Stehen unter Sedation und lokaler Betäubung oder unter Vollnarkose durchgeführt werden. Eine spätere Nutzung als Zuchtstute ist nicht mehr möglich, weshalb die Entscheidung zur Ovariektomie gut durchdacht sein sollte.

 

Ich berate Sie gerne, welche der genannten Methoden für Ihre Stute am besten geeignet ist.



 
 
 
 
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